Ich befinde mich derzeit im letzten Lehrjahr meiner Informatik-Lehre und habe durch das GiBz die Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit meinem Mitschüler Alain am YoungPreneurs-Förderkurs teilzunehmen. Bei YoungPreneurs geht es darum, dass wir mit Unterstützung von Unternehmern selbst ins Unternehmertum einsteigen und ein eigenes Startup gründen können. Als es darum ging, Ideen zu finden, war uns sofort klar, dass wir uns im Technologiebereich bewegen wollten – passend zu unseren Informatikkenntnissen. Anfangs hatten wir Schwierigkeiten, eine passende Idee zu entwickeln. Zwar fanden wir einige Ansätze, aber als es darum ging, diese Ideen umzusetzen, merkten wir, dass die Motivation nicht ausreichte, um sie wirklich in die Tat umzusetzen. Also mussten wir weiter nach einer besseren Idee suchen.
Eines Abends, als ich mit Freunden in Zürich feiern war und beim Gehen meinen Garderobenzettel zum Abholen meiner Jacke nicht mehr fand, kam mir plötzlich eine Idee. Warum das Ganze nicht digitalisieren? Wie kann es sein, dass im Gastro- und Partybereich schon so gut wie alles digitalisiert ist – Menüs, Zahlungen, Ticketverkauf – aber die Garderobe nicht. Ich rief sofort meinen jetzigen Geschäftspartner Alain an und erklärte ihm die Idee. Wir erstellten die ersten Mockups und machten uns auf die Suche nach der besten Möglichkeit, den Garderobenprozess an Veranstaltungsorten zu vereinfachen und zu digitalisieren. So wurde QwearCode geboren.
Der erste Schritt bestand darin, eine Methode zu entwickeln, wie wir die Garderobe überhaupt digitalisieren können und was wir dazu benötigen. Das stellte sich als viel schwieriger heraus, als wir gedacht hatten, da es viele verschiedene Lösungsansätze gibt, die je nach Veranstaltungsort mehr oder weniger gut passen. Wir sprachen mit zahlreichen Leuten, die häufig Gäste dieser Veranstaltungen sind, und fragten sie, was sie an der Garderobe am meisten störte. Nachdem wir unsere Methode entwickelt hatten, ging es darum, eine Marktanalyse durchzuführen und potenzielle Kunden zu befragen, wie sie zu dieser Lösung stehen. Wir erstellten eine Landingpage (Qwearcode.com) und kontaktierten jeden Club in der Zentralschweiz. Erstaunlicherweise funktionierte das sehr gut – innerhalb weniger Wochen konnten wir Präsentationen bei grossen Veranstaltungsorten wie dem Kaufleuten, X-Tra, Galvanik und anderen durchführen. Glücklicherweise erhielten wir von einem Veranstaltungsort die Zusage, dass wir im Sommer einen Pilot-Test durchführen dürfen. Das einzige Problem? Die Software existierte noch nicht, und wir hatten keinen Plan, wie wir sie umsetzen sollten. In meinem Ausbildungsbetrieb fragte ich meine Arbeitskollegen, ob jemand Erfahrung in der Web-App-Entwicklung hatte. Zum Glück war das der Fall: Mein Arbeitskollege Julian schloss sich unserem Team an und arbeitet nun an der Software, die QwearCode von einer blossen Idee in einen echten Mehrwert für Veranstaltungsorte verwandeln soll.
Am 10. April werden wir im Rahmen von YoungPreneurs in Luzern einen Pitch vor rund 150 Leuten und einer Jury von Wirtschafts- und Startupexperten halten, um den Wettbewerb zu gewinnen und möglicherweise eine Investition zu erhalten. Wie der Pitch verlaufen ist, welche nächsten Schritte anstehen und was ich beim Gründen eines eigenen Startups gelernt habe, erfahrt ihr im zweiten Teil der YoungPreneurs-Reihe.