Nach der Matura beruflich durchstarten?!

Sarah hat sich nach der Matura für die Ausbildung als Kauffrau way up plus entschieden, eine praxisorientiere Ausbildung für Maturandinnen und Maturanden. Die Ausbildung dauert 1.5 bis 2 Jahre und schliesst mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Dieses sichert ihr einerseits den Einstieg in die Arbeitswelt und anderseits zusammen mit der Matura den direkten Zugang an eine Fachhochschule. Im Interview erzählt Sarah, wie sie die Ausbildung erlebt und welche Zukunftspläne sie verfolgt.

Sarah, weshalb hast du dich für die way up plus Ausbildung entschieden?

Nach dem Abschluss des Langzeitgymnasiums war ich mir meiner Studienwahl plötzlich nicht mehr sicher. Ursprünglich wollte ich an die Universität in Genf gehen, um Internationale Beziehungen zu studieren. Ich empfand es aber einfach nicht als sinnvoll, nach rund zwölf Jahren Schule weitere fünf Jahre im Schulzimmer zu sitzen, ohne jegliche Kenntnisse vom «eigentlichen» Berufsleben zu haben. Mehrere Gründe sind somit zusammengekommen, weswegen ich mich für die way up plus Ausbildung entschieden haben:

  • Warten mit der Studienwahl: Ich wusste schon immer, dass ich studieren möchte. Ein Studium kostet aber viel Energie, Leistungsvermögen und vor allem auch Geld. Aus diesen Gründen wollte ich mir meiner Studienwahl zu 100% sicher sein und nicht einfach mal «etwas anfangen».
     

  • Wahl basierend auf Berufserfahrung treffen: Ohne Berufserfahrung fand ich es zu riskant, mich für eine spezifische Richtung zu entscheiden. Wie sollte ich basierend auf nur theoretischen Erfahrungen wissen, was ich einmal arbeiten möchte? Ich tendierte schon immer zum Bereich Wirtschaft, Recht und Politik. Eine kaufmännische Ausbildung bietet da die souveräne Basis, ein gutes Grundwissen und einen perfekten Einstieg ins Berufsleben.
     

  • Zugang zur Fachhochschule: Da ich wegen dem praxisorientierten Aspekt eine Fachhochschule einer Universität bevorzuge, eröffnet mir die way up plus Ausbildung den Weg dazu. Nach dem Gymnasialen Abschluss braucht man nämlich Berufserfahrung, um an der Fachhochschule studieren zu dürfen.
     

  • Handfester Abschluss: Anstelle der Lehre habe ich auch ein einjähriges Praktikum in Erwägung gezogen. Die Lehre schliesse ich aber mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab, auf das ich immer zurückgreifen kann. Zudem eine richtige Schulung im Bereich BWL, FWL, Rechnungswesen und Informatik. Es ist ein Abschluss, auf dem man aufbauen kann.

Wie ist dir der Wechsel von der Schule in die Berufswelt gelungen?

Grundsätzlich gut. In der Schule ist man immer nur auf seine persönliche Leistung fokussiert. In der Berufswelt arbeitet man im Team für einen Arbeitgeber, was wohl die grösste Umstellung war. Beim Arbeiten muss man Team- und Anpassungsfähigkeit an den Tag legen und akzeptieren, dass nicht alles immer nach den eigenen Wunschvorstellungen läuft. Zudem musste ich lernen für andere einzuspringen, sowie mir helfen zu lassen, wenn ich selbst an den Anschlag komme. Ein weiterer Punkt zur Teamfähigkeit ist Kritik zu akzeptieren, aber auch auszuüben. Diese «Soft-Skills» zu entwickeln sind wohl für jeden, der zum ersten Mal arbeitet eine Herausforderung. Inzwischen bin ich aber fähig, gekonnt im Team zu agieren.

Was ich nach dem Einstig ins Berufsleben auch lernen musste und noch immer verbessern möchte, ist meine persönlichen Grenzen kennen und kommunizieren zu können. Eine gute Work-Life-Balance ist dabei essentiell. Es kann durchaus vorkommen, dass man beim Arbeiten über mehrere Wochen hinweg im «Dauerstress» ist. Dementsprechend habe ich auch meine Freizeitgestaltung angepasst, um Möglichkeiten zu haben, den Kopf auszuschalten und somit das Private vom Beruflichen trennen zu können.

Was schätzt du an der way up plus Ausbildung?

Am meisten schätze ich, dass das Niveau an Maturanden angepasst ist. Vor dem Lehrstart dachte ich, dass ich in den 1.5 Jahren unterfordert sein werde. Die Lehrbetriebe sind sich aber bewusst, dass eine erwachsene Person mit einer guten Auffassungsgabe kommt und dementsprechend werden die betrieblichen Aufgaben den persönlichen Fähigkeiten gerecht. In der Schule ist es dasselbe. Der Schulstoff geht im Schnelltempo voran und ist anspruchsvoll. Was ich ebenfalls sehr schätze ist, dass auch in der Schule immer ein gewisser Bezug zur Praxis besteht.

Welche Zukunftspläne verfolgst du nach deiner Ausbildung?

Nach dem Abschluss werde ich Vollzeit an der Hochschule Luzern studieren: Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Public und NonProfit Organisationen. Die Berufserfahrung ermöglicht mir nun den direkten Zugang zu diesem Studium. Ausserdem hat mir die Berufserfahrung im Bereich Wirtschaft nun vergewissert, dass das der richtige Weg für mich ist.

Hast du wertvolle Erfahrungen, die du mit Maturandinnen und Maturanden, die sich für eine way up plus Ausbildung interessieren teilen möchtest?

Natürlich, ich durfte bereits viele wertvolle Erfahrungen sammeln:

  • Direkter Kundenkontakt
    In meinem Praxisbetrieb arbeite ich unter anderem im direkten Kundenservice via Empfang und Telefon. Jeden Tag begegne ich neuen Menschen, darf ihnen unsere Dienstleistungen anbieten und die perfekten Lösungen für sie suchen. Dies ist eine der wertvollsten Erfahrungen für mich, da der tägliche Austausch mit verschiedensten Personen mein Auftreten verbessert und mein Selbstbewusstsein gestärkt hat.
     

  • Zusammenhänge Theorie und Praxis
    Auch eine schöne Erfahrung war, als ich zum ersten Mal den Zusammenhang zwischen Schule und Praxis erkannt habe. Wenn man plötzlich die Konten aus dem Rechnungswesen benutzen kann, die Mehrwertsteuerabrechnungen versteht, sinnvolle Excel Formeln für die Lagerzählung braucht oder die Jahresabschlüsse analysieren kann sieht man plötzlich, dass das Gelernte einen weiterbringt. Die Verbindung von Schule und Praxis in der Lehre ist einzigartig.
     

  • Sprachen lernen
    In der way up up Ausbildung bei bildxzug wird man auch im Bereich Sprachen unterstützt. Man kann Englisch oder Französisch Diplome machen, sowie einen Sprachaufenthalt im Ausland. Ich werde im letzten Semester noch wöchentlich einen Französischkurs besuchen, sowie zwei Wochen nach Paris in den Sprachaufenthalt gehen. Das wird sicherlich auch noch eine unvergessliche Erfahrung.

Herzlichen Dank für das spannende Interview und viel Erfolg bei deinem Lehrabschluss.
 

Weitere Infos zur kaufmännischen way up plus Ausbildung findest du hier.