Interview mit Mariia N. | Von Kyjiw nach Zug

Mariia ist eine 20-jährige junge Frau aus der Ukraine, die seit zweieinhalb Jahren in der Schweiz lebt. Sie absolviert derzeit ihre Ausbildung zur Kauffrau International bei bildxzug und steht kurz vor ihrem letzten Ausbildungsjahr. Ihre Geschichte ist geprägt von der Flucht vor dem Krieg, einem neuen Leben in der Schweiz und vielen Herausforderungen und Erfolgen.

Kindheit und Jugend in Kyjiw

Mariias Kindheit war erfüllt von glücklichen Momenten in Kyjiw. Sie erzählt von einer Zeit, in der Handys noch keine Rolle spielten und sie mit ihrer "Kindheitsgang" die Stadt unsicher machte. Ihre Freizeit verbrachte sie mit vielfältigen Aktivitäten wie Reiten, Tanzen, Gymnastik, Taekwondo und vielen anderen Sportarten. Trotz der Scheidung ihrer Eltern und dem Aufwachsen bei ihrer Mutter und Grossmutter, fühlte sie sich nie vernachlässigt.

"Ich hatte eine tolle Kindheit. Wir hatten keine Handys und haben einfach die Zeit mit unseren Freunden genossen. Es war wirklich eine glückliche Zeit." erinnert sich Mariia.

Der Beginn des Krieges und die Flucht

Mariia schildert die ersten Momente des Krieges, die surreal und erschreckend zugleich waren. In der Nacht vor dem Kriegsausbruch ging sie mit einer Freundin aus.

"Am nächsten Morgen, als meine Mutter mich anrief und sagte, dass der Krieg begonnen hatte, konnte ich es kaum glauben." erzählt Mariia.

Die darauffolgenden Tage waren geprägt von Panik und Unsicherheit. Mariia und ihre Mutter beschlossen, Kyjiw zu verlassen und suchten Zuflucht bei Freunden ausserhalb der Stadt. Schliesslich entschied Mariias Mutter, dass es sicherer wäre, wenn Mariia in die Schweiz gehen würde, wo sie von einer Familie aufgenommen werden sollte, die von einem gemeinsamen Freund vermittelt wurde.

Ankunft in der Schweiz und das Leben bei der Gastfamilie

Die erste Begegnung mit der Schweiz beschreibt Mariia als überwältigend. "Die Berge, die Seen, es war wie ein Paradies. Alles war so klein und malerisch im Vergleich zu den Wolkenkratzern in Kyjiw." sagt sie.

Die Gastfamilie, die Mariia aufnahm, half ihr enorm bei der Eingewöhnung. Obwohl Mariia anfangs Angst hatte, aufgrund des britischen Akzents der Familie Sprachprobleme zu haben, verlief alles reibungslos. Die Familie war sehr unterstützend, und Mariia konnte sich gut integrieren.

"Es war wirklich schön, wie sie sich um mich gekümmert haben. Wir hatten gemeinsame Abendessen und sie versuchten sogar, Ukrainisch zu sprechen. Das war zwar oft lustig, aber sehr herzlich." erinnert sich Mariia.

Berufliche Ausbildung und Zukunftspläne

In der Schweiz startete Mariia eine Ausbildung zur Kauffrau International bei bildxzug. Der Bewerbungsprozess war herausfordernd, doch sie meisterte ihn erfolgreich. "Ich konnte es kaum glauben, als ich die Zusage bekam. Es war eine grosse Erleichterung." erzählt sie.

Die Ausbildung war jedoch nicht immer einfach. Besonders die Sprachbarriere stellte anfangs eine grosse Herausforderung dar. "Mein erster Tag war komplett auf Deutsch. Ich verstand fast nichts und dachte, wenn das immer so ist, schaffe ich das nicht." sagt sie. Doch sie lernte schnell und fand Anschluss, was ihr half, die Herausforderungen zu meistern.

Fazit und Ausblick

Mariias Geschichte ist eine beeindruckende Reise von der Kindheit in Kyjiw, durch die Schrecken des Krieges, hin zu einem neuen Leben in der Schweiz. Trotz der vielen Hindernisse hat sie es geschafft, sich ein neues Leben aufzubauen und blickt nun optimistisch in die Zukunft. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut sind inspirierend und zeigen, dass man mit der richtigen Einstellung und Unterstützung alles erreichen kann.

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