Förderprogramm mediamatikPLUS 2024

Vier lernende Mediamatiker/innen im 3. Lehrjahr reisten für das Förderprogramm mediamatikPLUS in die (Kunst-) Hauptstadt Deutschlands, Berlin. In den zwei Wochen vom 23. Juni bis 5. Juli 2024 vertieften sie ihre Kenntnisse in den Bereichen Fotografie, Videografie und Kunstgeschichte Berlins. In dieser Zeit konnten sie viele neue Eindrücke gewinnen und spannende Erfahrungen sammeln. Um das Erlebte festzuhalten, schrieben sie diesen Blog. Viel Spass beim Lesen!

Unsere vier Teilnehmer/innen

Hinter den Kulissen der Portrait-Fotografien

Portrait im Freien von Anja Huser

Portrait im Studio von Dean Riillo

Portrait im Freien von Anna Arnold

Portrait im Studio von Marc Stadler

Drehaufnahmen im The Social Hub

Geschichte von Berlin & Kunstgeschichte

Nach unserer Ankunft in Berlin erhielten wir bereits am ersten Tag eine gute Übersicht über Berlin durch eine spannende Sightseeing-Tour mit einem Privatguide namens Marcel. Er ist in Ostberlin aufgewachsen und kannte sich deshalb bestens in der Stadt aus. Durch sein Wissen konnten wir spannende, aber auch eindrückliche Geschichten rund um Berlin erfahren. Besonders beeindruckt hatten uns die Geschichten über den Zweiten Weltkrieg und den Kalten Krieg, da wir die Orte des Geschehens direkt besuchen konnten.

Am zweiten Tag durften wir zusammen mit dem Kunsthistoriker Thomas R. Hofmann die Museumsinsel entdecken. Er erzählte Geschichten von Königen, Kaisern sowie diversen Architekten, die Berlins Antlitz nachhaltig geprägt hatten. Den Nachmittag verbrachten wir in der Alten Nationalgalerie und besichtigten die verschiedenen Bilder von Caspar David Friedrich, einem bekannten deutschen Maler. Durch Thomas’ vernetztes Denken und riesiges Allgemeinwissen rund um die Kunst konnten wir ihm problemlos jede Frage stellen. Dank Thomas’ Energie und seinem offensichtlichen grossen Interesse an der Berliner Kunstgeschichte war es leicht, ihm zuzuhören.

Fotografie

Mit dem Thema Fotografie haben wir uns in der ersten Woche befasst, unter der Begleitung der Dozentin Eva Olibet. Dabei stand der Leitsatz «Sehen Lernen» im Vordergrund. Angefangen mit einer Fotoserie der Stadt Berlin, erstellte jeder zu einem bestimmten Thema wie z. B. Farben, Formen, Perspektiven etc. eine Bildserie. Im Anschluss bearbeiteten wir diese in Lightroom und präsentierten einander unsere Ergebnisse.

Nach kurzen Theorie-Inputs begannen wir mit der Porträtfotografie. Wir fotografierten uns zuerst gegenseitig, um zu lernen, auf welche Weise wir das Tageslicht, das Licht und die Schatten einsetzen können, um bestimmte Elemente unseres Sujets hervorzuheben und welche Locations wir später verwenden könnten. Anschliessend durften wir zu zweit die Models Lilith, Filiz und Tommes fotografieren. Es war eine spannende Erfahrung, da wir bisher noch nie echte Models fotografieren konnten. Am nächsten Tag besuchten wir das Studio (und den Co-Working-Space) VELT und erhielten eine Einführung in die Fototechnik, sowie diverse Blitzgeräte und die Verwendung verschiedener Reflektoren. Nachdem wir das Equipment ausprobiert hatten, trafen auch schon die Models Pauline, Lilith und Tommes ein. Wir durften sie bei ihrer Mimik und ihren Posen anleiten und erarbeiteten zusammen tolle Bilder. Nachdem wir einige Bilder bearbeitet hatten, besuchte uns Christine Blohmann, die Mentorin von Eva. Auf ihrem Gebiet ist sie eine wahre Koryphäe und konnte uns wertvolle Tipps und Tricks zur Porträtfotografie geben und uns ihr langjähriges Fachwissen weitervermitteln. Die erste Woche zum Thema Fotografie schlossen wir mit einem gemeinsamen Abendessen ab.

Film

Nachdem wir in der ersten Woche viele Momentaufnahmen einfangen konnten, widmete sich die zweite Woche vollkommen dem bewegten Bild. Dafür konnten wir mit dem Dozenten, Michael O. Rüdiger arbeiten, der ein erfahrener Schauspieler, Cutter und Filmemacher ist.

Unter seinen professionellen Anleitungen begannen auch schnell die Filmaufnahmen. Tommes stand uns diesmal als Schauspieler und fiktionaler Student zur Verfügung und vereinfachte uns so den Dreh mit seiner Fähigkeit, Anweisungen schnell umzusetzen. Wir machten uns auf den Weg zum Alexanderplatz, wo wir die erste Szene in zwei Teams aufgeteilt aufnehmen konnten. Schnell begann das Projekt, Form anzunehmen und wir drehten alle Szenen mit Tommes noch am selben Tag.

Am nächsten Tag hatten wir noch die Möglichkeit, dem General Manager des Social Hub Hotels Berlin, Philip Ibrahim, ein paar Fragen zu stellen. Das Interview verlief ganz locker und ungezwungen und ermöglichte uns eine entspannte Konversation mit dem begeisterten Hoteldirektor. Eine Mitarbeiterin namens Avery erklärte uns anschliessend das System für Studenten und Langzeitgäste. Dabei sollte man noch anmerken, dass das Social Hub Hotel je nach Jahreszeit sehr unterschiedliche Gäste hat. Die meiste Zeit kehren viele Studenten ein, jedoch gibt es auch Angebote für Gäste, welche einfach eine gewisse Zeit überbrücken möchten, zum Beispiel bei einem Umzug oder einer neuen Arbeitsstelle in der Stadt.

Die Aufnahmen gingen schnell voran und wir konnten bald mit dem Schnitt beginnen. Dass wir als Team zu viert waren, beschleunigte den Prozess sehr. Jeder von uns übernahm einige bestimmte Szenen und Michael fügte sie am Schluss alle passend zusammen. Am Ende machten wir noch die letzten Feinschliffe und waren mit dem Endergebnis sehr zufrieden.

Fazit

Während unseres Aufenthalts in Berlin hatten wir täglich neue Learnings, die uns auch auf unserem weiteren Weg begleiten werden. Wir lernten, die Models, die Umgebung sowie die Lichtverhältnisse genau zu beobachten und zu interpretieren - ganz nach dem Motto «Sehen Lernen».

Mit fremden Models zu arbeiten und ihnen genaue Anweisungen zu geben, war für uns zunächst auch eine Herausforderung. Demnach war es umso schöner zu sehen, wie sich die Zusammenarbeit nach und nach entwickelte. Wir lernten, dass man stets flexibel und anpassungsfähig sein muss, um die eigenen Eindrücke aufzuzeichnen und für den Betrachter klar verständlich zu machen.

Abschliessend können wir sagen, dass wir zwei anspruchsvolle, aber lehrreiche Wochen hinter uns haben. Wir sind dankbar, dass wir an diesem Förderprogramm teilnehmen und solch wertvolle Erfahrungen sammeln durften.

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